In die Dolomiten zurückzukehren ist immer etwas Besonderes. Das letzte Ziel unserer Reise gehört zu den schönsten Gebirgen der Welt. Wir haben zwei Orte besucht. Am ersten Tag haben wir uns das Gebiet der Cirspitzen angeschaut, bis wir zur Puez-Hütte gelangt sind. Diese Strecke gehört zu den Klassikern, wir sind sie jedoch noch nie gegangen und sie enthüllt eine unbekannte Seite der Dolomiten. Der Abstieg zur Forcella Cir ist wirklich wunderschön, zwischen den Zinnen der Cirspitzen und hinter der Sellagruppe mit ihren imposanten Steilwänden, auf denen der Lichteinfall ein episches Bild zeichnet. Die Farben des Grases wechseln ins orange, erste Schneefälle verleihen der Umgebung einen herbstlichen Touch.
Die Gipfel der Dolomiten stehen unter diesen Bedingungen in noch stärkerem Kontrast, der Aufstieg zur Forcella ist angenehm, genauso der Abstieg zum Chedul-Tal und der Aufstieg zum Crespeina-Joch mit seinem Kruzifix. Von hier wirkt die Aussicht auf die in den Höhen teilweise weiße Landschaft wie eine Mondlandschaft. Hinten in der Mitte der Hochebene ragt der Cole dala Soné wie ein Hüter der Gegend einsam empor.
Wir haben den Naturpark Puez-Geisler noch nie besucht und müssen zugeben, dass es in der Tat ein einmaliger Ort ist. Der Weg zur Hütte ist lang und in der Ferne bewundern wir den Sass Rigais und die Furchetta. Es ist spät geworden, die Tage werden schnell kürzer und es ist Zeit, zurückzukehren.
Am nächsten Tag beschließen wir, uns in das Gebiet der Seceda zu begeben. Nachdem wir die Hunderten Touristen, die die Seceda von allen möglichen Seiten fotografieren, hinter uns gelassen haben, gehen wir in Richtung der Forcella Forces de Sieles. Nachdem wir die letzten Hütten passiert haben, kommt man in eine fantastische Umgebung.
Im Nordosten Obere Fermeda, Große Fermeda/Villnösser Turm, Geislerspitze/Sass de Mesdì - Gipfle, die wie Zinnen charakteristisch für diese Gegend sind und unter uns das Langtauferer Tal und im Südosten die Sellagruppe. An diesem Ort gibt es eine starke Verbindung mit der Erde und hier kann man die Geschichte lesen, die die Berge schreiben.
Wir brauchen es, uns als Teil der Natur und der Elemente, die sie ausmachen, zu fühlen, um uns lebendig zu fühlen, um unserer Zukunft sowie jener der zukünftigen Generationen einen Sinn zu geben. Die Stärke der Natur, ihre Veränderungen, ihre Elemente haben stets Vorrang vor dem Menschen. Wir müssen unser Bestes geben, indem wir uns anpassen, uns entwickeln, Respekt zeigen, uns als Gast fühlen in einer sich weiterentwickelnden Welt, ohne auf den Wunsch zu verzichten, sie zu erkunden, zu entdecken, zu reisen, selbstverständlich auf nachhaltige Art und Weise.